Saarbrücken. Geballte Doppel-Action am zweiten Tag der HYLO Open in Saarbrücken – mit überwiegend ernüchternden Ausgängen für die DBV-Athleten und -Athletinnen. Lediglich Europameister Mark Lamsfuß und Marvin Seidel sicherten sich einen Platz im Achtelfinale.
Aller guten Dinge sind drei: In den beiden Vorjahren waren Mark Lamsfuß und Marvin Seidel noch jeweils in der ersten Runde der HYLO Open gescheitert, nun stehen die beiden Lokalhelden im Achtelfinale. Den unrühmlichen Hattrick wendeten die Europameister durch einen ungefährdeten Zweisatzsieg (21:17, 21:12) gegen die Niederländer Jille/van
der Lecq ab, die 2020 die frühe Endstation darstellten.
„Es fühlt sich nach einer kleinen Revanche an“, gestand Seidel: „Wichtiger war aber, dass wir nach zwei schlechten Leistungen auch endlich hier in Saarbrücken gut gespielt haben.“ Auch Lamsfuß freute sich über den gelungenen Auftakt, „das Selbstvertrauen ist zurück“, erklärte der 28-Jährige.
Lamsfuß musste noch am Vormittag einen Rückschlag an der Seite von Isabel Lohau einstecken. Das Europameister-Mixed schied im Heimturnier gegen Kusharjanto/Kusumawati aus Indonesien aus (17:21, 14:21). „Wir waren nicht geduldig genug und haben zu viele Fehler gemacht. Es war zu einfach für sie, Punkte zu machen. Vielleicht hatten sie einfach noch ein bisschen mehr Energie übrig“, urteile Lohau, die am späten Abend auch ihr zweites Spiel des Tages gemeinsam mit Linda Efler verlor.
„Reicht nicht“: Efler/Lohau scheitern in Runde eins
Efler und Lohau gaben den ersten Satz gegen das indische Doppel Jolly/Pullela nach langer Führung schließlich doch noch ab, am Ende stand eine unvermeidbare Niederlage (18:21, 15:21). „Wir hatten eine gute Abwehr, aber es war nicht konstant genug. Das reicht nicht auf diesem Niveau“, konstatierte Efler.
Ebenso erfolglos lief auch der Auftritt des zweiten deutschen Mixed an diesem Tag. Patrick Scheiel und Franziska Volkmann unterlagen den Franzosen Villeger/Tran glatt in zwei Sätzen (18:21, 15:21). Auch die deutsche Einzel-Meisterin Yvonne Li, vor zwei Jahren noch im Finale des Turniers, scheiterte an ihrer Auftakthürde. Chinas Han Yue gewann ungefährdet 21:7 und 21:9.
„Ich habe es ihr sehr leicht gemacht. Sie war sehr konstant, ich war nicht geduldig genug“, analysierte Li selbstkritisch: „Körperlich habe ich mich sehr gut gefühlt, aber mental war ich nicht bereit.“
Der Blick auf internationale Top-Spiele
Nach dem Aus von Lamsfuß/Lohau gilt nun das französische Mixed Gicquel/Delrue als heißeste Anwärter auf den Titel bei den HYLO Open. Die Weltranglistensiebten hatten zum Auftakt wenig Mühe gegen Birker/Hochmeir aus Österreich (21:17, 21:15). Gicquel freute sich im Anschluss über eine „grundsolide Partie“.
Im Damen-Einzel meldete die ehemalige Olympiasiegerin Carolina Marín berechtigte Ansprüche auf den Titel an. Die Spanierin besiegte ihre Landsfrau Beatriz Corrales klar in zwei Sätzen (21:14, 21:10). „Ich freue mich, hier zu sein. Für mich war am wichtigsten, die Ballwechsel zu kontrollieren. Ich werde jetzt von Spiel zu Spiel denken und konzentriere mich auf Donnerstag“, sagte sie.
Ex-HYLO-Siegerin Kirsty Gilmour steht nach einem harten Kampf gegen die Thailänderin Supanida Katethong ebenfalls im Achtelfinale (17:21, 23:21, 21:15). Etwas überraschend ausgeschieden ist hingegen die an Position sechs gesetzte Dänin Mia Blichfeldt. Sie verlor gegen ihre Landsfrau Line Kjaersfeldt (21:13, 19:21, 11:21). „Es ist immer schwer, gegen die eigene Trainingspartnerin zu spielen. Deshalb bin ich froh, dass ich am Ende auf der Gewinnerseite stehe“, freute sich Siegerin Kjaersfeldt.
Rankireddy/Shetty „nicht perfekt“ – Titelverteidiger Loh furios
Das indische Herren-Doppel Rankireddy/Shetty feierte am vergangenen Wochenende noch den Titel bei den French Open, nun wendete das Duo das frühe Aus in Saarbrücken nur hauchzart ab. „Wir hatten eine lange Woche in Frankreich. Es war nicht das perfekte Spiel aber wir sind glücklich, dass wir gerade noch so weitergekommen sind“, sagte Shetty im Anschluss an den Dreisatzsieg (19:21, 21:16, 21:19) gegen das Duo Lee/Lu aus Chinesisch Taipeh.
Vorjahressieger Loh Kean Yew startete mit einem furiosen 21:5-Satz in diese HYLO Open. Gegen den formstarken Chinesen Shi Yu Qi wurde es beim 22:20 im zweiten Durchgang noch knapp, die erste Hürde auf dem Weg zur Titelverteidigung ist dennoch gemeistert. „Ich bin glücklich. Jeder Sieg ist wichtig, ich hoffe, so weit wie möglich zu kommen“, sagte Loh. Ebenso die nächste Runde erreichten der ehemalige Weltranglistenerste Srikanth Kidambi sowie die beiden Indonesier Anthony Ginting und Jonatan Christie.
Die deutschen Spiele am Donnerstag
Neben Lamsfuß/Seidel qualifizierten sich bereits am Dienstag Bjarne Geiss und Jan Colin Völker für das Achtelfinale. Im Damen-Doppel halten einzig Stine Küspert und Emma Moszczynski die deutsche Fahne hoch.