Am Viertelfinaltag der HYLO Badminton Open dominieren Spielerinnen und Spieler aus Asien.
Der Freitag in der Saarlandhalle, er sollte alle Träume von einem Finale mit deutscher Beteiligung bei den HYLO Open 2021 platzen lassen. Im Viertelfinale war sowohl für das bislang so stark aufspielende Mixed Isabel Lohau und Mark Lamsfuß als auch für das erfahrene Damendoppel Lohau/Efler Schluss. Somit geht es ohne deutsche Athlet:innen in die letzten beiden Turniertage.
„Wir haben heute nicht unsere beste Performance gezeigt, auf der anderen Seite war aber auch nicht alles schlecht. Uns hat in erster Linie die Konstanz gefehlt“, berichtete Linda Efler nach dem Viertelfinal-Aus, zog im Anschluss aber dennoch ein positives Fazit: „Trotz der Niederlage sind wir glücklich, es überhaupt ins Viertelfinale geschafft zu haben. Es hat großen Spaß gemacht, vor unserer Heimkulisse zu spielen.“
Mit ihrer Partnerin Isabel Lohau traf die 26-Jährige am Abend auf Rin Iwanaga und Kie Nakanishi aus Japan. Beide Paarungen trafen zuletzt vor zwei Jahren bei den Dutch Open aufeinander. Damals ließen die Japanerinnen dem Duo Lohau/Efler beim deutlichen 21:11 und 21:13 nicht den Hauch einer Chance. Und auch in Saarbrücken sollte es für die beiden Deutschen nicht wirklich besser laufen. Dabei starteten die Deutschen Meisterinnen aus dem Jahr 2019 zunächst konzentriert in die Partie und gingen mit 5:1 und 6:2 in Führung. Da Iwanaga/Nakanishi beim Stand von 7:4 allerdings sieben Punkte in Folge erzielten und das Spiel auch in der Folge mehr und mehr an sich rissen, ging Satz eins aus Sicht der Deutschen nicht unverdient mit 15:21 verloren. „Die Federbälle waren heute deutlich langsamer als noch in den vergangenen drei Tagen. Dadurch haben wir keine Länge in unsere Schläge bekommen, was die Japanerinnen gut ausgenutzt haben“, nannte Isabel Lohau einen möglichen Grund für die Überlegenheit ihrer Kontrahentinnen. Da sich die Deutschen auch im zweiten Durchgang mit dem langsamen Spielgerät schwertaten, blieb die erhoffte Wende aus. Mit 21:16 sicherten sich Iwanaga und Nakanishi Satz zwei und damit das Ticket fürs Halbfinale.
Auch Lohau und Lamsfuß müssen die Koffer packen
Das Match etwas knapper gestalten konnte am Freitagmittag die Paarung Isabel Lohau und Mark Lamsfuß. Nachdem die beiden Lokalmatadoren im ersten Satz gegen das an Position zwei gesetzte Mixed Praveen Jordan und Melati Oktavianti (IDN) noch mit 14:21 den Kürzeren zogen, drehten sie im zweiten Durchgang auf und boten den favorisierten Indonesiern mehr als nur Paroli. Folgerichtig ging Satz zwei mit 21:18 an die Deutschen. Im Entscheidungssatz wechselte das Momentum allerdings erneut, sodass die Zuschauer:innen in der Saarlandhalle mit ansehen mussten, wie das indonesische Mixed Punkt um Punkt davonzog. Nach insgesamt 52 Minuten nutzten die Favoriten gleich ihren ersten Matchpoint und bescherten Lohau/Lamsfuß damit das Aus im Viertelfinale. „Wir wussten, dass Jordan sehr stark im Angriff ist und wollten daher selber früh attackieren. Die beiden haben es uns allerdings schwer gemacht und heute sehr gut gespielt“, analysierte ein enttäuschter Mark Lamsfuß nach der Partie.
„Minions“ weiter, „Daddies“ raus
Am vierten Wettkampftag wurden allerdings nicht nur die Hoffnungen auf ein Endspiel mit deutscher Beteiligung zunichte gemacht. Auch das vor dem Turnier prognostizierte Traumfinale im Herrendoppel wird es bei den diesjährigen HYLO Open definitiv nicht geben. Grund hierfür waren am Freitag die beiden Indonesier Leo Rolly Carnando und Daniel Marthin, die in ihrer Viertelfinalpartie die Weltranglistenzweiten Mohammad Ahsan und Hendra Setiawan, aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters auch „Daddies“ genannt, überraschend mit 22:20/21:17 aus dem Turnier warfen. Zur ganzen Wahrheit gehörte dabei aber auch, dass sich Ahsan Mitte des zweiten Satzes verletzte: „Ich weiß nicht wirklich, was passiert ist. Ich hatte plötzlich starke Schmerzen im Knöchel und konnte nicht mehr richtig auftreten“, erklärte der 34-Jährige nach Spielende.
Deutlich erfolgreicher waren ihre größten Konkurrenten und Landsmänner Marcus Gideon und Kevin Sukamuljo, die den Vorjahresfinalisten Daniel Lundgaard und Mathias Thyrri (DEN) beim 21:14/21:15-Sieg nicht den Hauch einer Chance ließen. Damit wird das aktuell weltbeste Herrendoppel seiner Favoritenrolle in Saarbrücken weiterhin eindrucksvoll gerecht und trifft im Halbfinale am Samstag auf die Thailänder Supak Jomkoh und Kittinupong Kedren.
Asien dominiert in Saarbrücken
Da die Indonesier Pramudya Kusumawardana und Yeremia Rambitan die Halbfinal-Paarungen im Männerdoppel komplettierten, wird es im Herrendoppel definitiv ein Gewinnerduo aus Asien geben. Gleiches gilt auch für die Herreneinzel (zweimal Indien, einmal Singapur, einmal Malaysia), die Damendoppel, bei denen noch zwei japanische, ein indonesisches und ein thailändisches Duo verblieben sind und die Mixed-Disziplin (zweimal Thailand, zweimal Indonesien). Somit kämpft an den letzten beiden Turniertagen nur noch die Kanadierin Michelle Li (Dameneinzel), welche ihre Viertelfinal-Partie gegen die Türkin Aliye Demirbag in zwei Sätzen gewinnen konnte, um die Ehre der übrigen Kontinente.